
Tschernobyl, Ukraine
Seit dem dritten Quartal 2024 arbeitet IMRA e.V. zusammen mit dem Ministerium für Strahlenschutz und dem Biosphärenreservat in Kiew, Ukraine. Nachdem sich russische Truppen aus den besetzten Gebieten in und um Tschernobyl zurückgezogen hatten, hinterließen sie eine Spur der Zerstörung und des Diebstahls. Sie plünderten und zerstörten außerdem Feuerwachen. Das Ziel von IMRA ist es, gemeinsam die dortigen Feuerwehren wieder betriebsfähig zu machen. Dafür lieferten wir unter anderem Kleidung, Atemschutzgeräte, Atemluftflaschen, Schuhe, Helme und Zubehör. Dies ist in dieser Zeit umso wichtiger, da ein Großteil des Reservats von der russischen Armee vermint wurde. Dadurch kommt es immer wieder zu Bränden und Explosionen, ausgelöst durch Blindgänger und deren Kontakt mit Wildtieren. All dies wäre ohne die unermüdliche Hilfe der Feuerwehren aus Piesendorf (AT) und Umgebung nicht möglich gewesen. Für die Zukunft sind noch weitere Projekte und Hilfen geplant.
Balaklija, Ukraine
Fast zeitgleich im Jahr 2024 ereilte uns ein Hilfeersuchen einer Feuerwehr aus Balaklija in der Ostukraine, nahe Izjum. Auch dieses Gebiet wurde etwa neun Monate von der russischen Armee besetzt. Hier hinterließen sie Zerstörung in einem kaum vorstellbaren Ausmaß, und selbst nach der Rückeroberung des Gebiets durch die ukrainischen Streitkräfte lässt die Zerstörung aus der Luft nicht nach. "Sie haben meinem Vater eine Waffe an den Kopf gehalten und drohten, ihn zu erschießen, wenn er sein Auto nicht hergebe", sagte uns Bogdan, ein Feuerwehrmann. Sein Vater, der Regionalleiter ist und mehrere Wehren unter sich hat, erklärte uns die aktuelle Lage. Schnell war uns klar, dass auch hier dringende Hilfe erforderlich ist. Also sammelten wir in kürzester Zeit mit Feuerwehren aus Deutschland und Österreich diverse Ausrüstung wie Dienstkleidung, Schuhe, Atemschutzgeräte, Hebekissen, Sprungkissen, Helme und vieles mehr. Vor Ort bemerkten wir die Ernsthaftigkeit der Situation. Fahrzeuge, die 60 Jahre und älter sind, sind dort der Standard. Auch hier haben wir für die Zukunft noch einiges geplant und hoffen, viele Unterstützer zu finden.

Bihac, Bosnien
Bereits vor der Gründung von IMRA waren die Mitglieder in den unterschiedlichsten Projekten vernetzt. Im November 2023 haben wir SOS-Bihac, einer Organisation in Bosnien, einen Besuch abgestattet. Vor Ort zeigten sie uns ihre Arbeit, und gemeinsam haben wir in den verschiedensten Szenarien die Rettung aus schwierigem Gelände geübt. SOS-Bihac setzt sich schon seit Jahren für die Flüchtlinge ein, die auf der Balkanroute in Bihac gestrandet sind. Sie werden mit Nahrung, Wasser und Medizin versorgt. Die Organisation ist perfekt ausgestattet, um in diesem schwierigen Gebiet die notwendige Hilfe zu leisten. Auch in Zukunft setzt IMRA auf eine Zusammenarbeit mit SOS-Bihac, um voneinander zu lernen, zu trainieren und sich auszutauschen.
Luzk, Ukraine
Schon lange vor der Gründung von IMRA e.V. unterstützten die Mitglieder eine Entbindungsklinik in Luzk. Vor mittlerweile fast drei Jahren kam der erste Kontakt mit dieser Klinik zustande. Vor Ort empfing uns die Leitung der Klinik voller Dank und Herzlichkeit. Schnell merkte man, was es benötigt, um den Klinikalltag am Laufen zu halten, denn auch hier macht sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bemerkbar. Geburten inmitten von heulenden Sirenen und Explosionen durch Luftangriffe sind hier der Alltag. Im Laufe der Jahre wurde die Klinik von verschiedensten Organisationen und Privatleuten unterstützt. Dabei erhielten sie Lebensmittel, Medizintechnik, Kleidung und sogar einen voll ausgestatteten Rettungswagen, angepasst auf Säuglinge und Kleinkinder, um die Versorgung auch in den kleinen Ortschaften abseits der großen Stadt zu gewährleisten. Auch IMRA wird den bestehenden Kontakt und die Freundschaft zur Klinik nutzen, um weiterhin dort zu unterstützen, wo es benötigt wird. Denn in dieser Klinik entsteht die Zukunft der Ukraine.

Hatay, Türkei & Syrien
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei 2023 machten sich innerhalb weniger Stunden zwei Mitglieder von IMRA e.V. auf den Weg nach München. Durch das Netzwerk, in dem viele der heutigen IMRA-Mitglieder aktiv waren, kam ein Hilferuf von Zafer E. Dieser war auf der Suche nach medizinischem Personal, denn er wollte zusammen mit einer Katastrophenschutz-Organisation direkt in das Erdbebengebiet. Nach kurzer Instruktion und Planung ging es los, eine Woche waren wir unterwegs. Das dort Erlebte lässt sich auch heute nur schwer in Worte fassen. Ein unbeschreibliches Ausmaß an Zerstörung machte sich breit, ganz zu schweigen von dem Leid der Menschen. Während unseres Einsatzes waren wir in einem internationalen Search & Rescue Camp untergekommen und waren zusammen mit anderen Nationen in der Trümmersuche tätig. Nur kurze Zeit später machten wir uns zu einer zweiten Hilfsmission auf den Weg und fuhren nach Syrien. Dort hatten wir eine LKW-Ladung voll mit Nahrungspaketen für dort ansässige Familien ausgeteilt. Denn diesen Teilen der betroffenen Erdbebenregion kam bis dato noch keine Hilfe.